10 Predictable Name – Du installierst einen Server im Rechenzentrum über ein Rescue-System, alles läuft smooth – bis zum Reboot. Dann das Drama: Kein Netzwerk, kein Zugriff, nur Verzweiflung. Der Grund? Der Netzwerk-Interface-Name hat sich geändert! Willkommen in der Welt der Predictable Network Interface Names unter Linux.Aber keine Sorge – in diesem Artikel zeige ich dir, wie du im Rescue-System ganz easy herausfindest, wie das Interface später im installierten OS heißen wird. Damit bleibt dein Server nach dem Reboot erreichbar, ganz ohne böse Überraschungen. Inhalt: 🔍 Was ist enp2s0 eigentlich? - Predictable Name Wenn du im installierten System plötzlich statt eth0 ein Interface wie enp2s0 findest – keine Panik. Das ist kein Bug, sondern Absicht.Linux verwendet seit einiger Zeit Predictable Name – „vorhersehbare Namen“ für Netzwerkgeräte, basierend auf ihrer physikalischen Position im System.Beispiel enp2s0:en = Ethernetp2 = PCI-Bus 2s0 = Slot 0👉 Der Vorteil: Die Namen bleiben auch dann stabil, wenn du mehrere Netzwerkkarten hast oder das System neu gestartet wird. 🧠 Warum ändern sich die Namen nach der Installation? Rescue-OS ≠ Installiertes OSUnterschiedliche Systeme nutzen unterschiedliche udev-Regeln oder Kernel-Parameter. Im Rescue-OS heißt es vielleicht eth0, im Zielsystem enp2s0.Predictable Names sind (de)aktiviertEinige Distributionen aktivieren diese Funktion standardmäßig – andere nicht. Das führt zu Inkonsistenzen beim Reboot.Verschiedene udev-Versionen oder NetzwerkkonfigurationenSelbst bei identischer Distro kann eine andere Version oder ein anderes Setup zu abweichenden Namen führen. ✅ Die Lösung: Den zukünftigen Predictable Name vorher herausfinden Hier ist ein bewährtes Mini-Tutorial, wie du im Rescue-System den Namen ermittelst, den dein Interface nach der OS-Installation haben wird:1. Aktuelles Interface identifizieren: ip link Merke dir z. B. eth0.2. PCI-Pfad des Interfaces abfragen: readlink -f /sys/class/net/eth0 Beispielausgabe: /sys/devices/pci0000:00/0000:00:1f.6/net/eth0 3. Udev fragen, wie das Interface nach Predictable Name heißen wird: udevadm test-builtin net_id /sys/class/net/eth0 2>/dev/null | grep ID_NET_NAME Das liefert: ID_NET_NAME_MAC=enx123456789abc ID_NET_NAME_PATH=enp2s0 👉 enp2s0 ist dann der Interface-Name im installierten System, sofern Predictable Names aktiv sind. Predictable Name abschalten Wenn du lieber bei eth0, eth1 & Co bleiben willst:In /etc/default/grub ändern: GRUB_CMDLINE_LINUX="net.ifnames=0 biosdevname=0" Dann: update-grub Nach dem Reboot bleibt dein Interface schön oldschool mit Namen wie eth0. Alternative zum Predictable Name: Fixe Interface-Namen dauerhaft setzen Wenn du den Interface-Namen komplett selbst bestimmen willst (z. B. net0), kannst du das mit einer systemd-Link-Datei machen: # /etc/systemd/network/10-custom-net-name.link [Match] MACAddress=12:34:56:78:9a:bc [Link] Name=net0 Danach erkennt dein System die Karte immer als net0 – unabhängig von Udev oder Predictable Naming. Warum Predictable Name eingeführt wurden – und warum sie sinnvoll sind Früher war die Welt einfach: Die erste Netzwerkkarte hieß eth0, die zweite eth1 – und so weiter. Doch wer regelmäßig mit mehreren Netzwerkkarten, Hotplug-Devices oder Cloud-Instanzen arbeitet, kennt das Chaos: Die Zuordnung war nicht stabil. Ein Reboot oder ein neu gestecktes Interface – und plötzlich tauschen eth0 und eth1 die Rollen. Willkommen im Netzwerkroulette!💥 Die Probleme der alten Namensgebung:Unvorhersehbare Reihenfolge bei mehreren InterfacesWechselnde Namen nach Reboots (z. B. eth0 wird plötzlich eth1)Konfigurationsprobleme bei statischen NetzwerkeinstellungenFehlersuche erschwert, besonders bei Remote-Servern🧠 Die Lösung: „Predictable Names“Mit Predictable Names verfolgt Linux (genauer gesagt systemd-udevd) einen hardwarebezogenen Ansatz: Statt der Reihenfolge im Bootprozess nutzt es physikalische Eigenschaften wie:PCI-Slot (enp2s0)MAC-Adresse (enx…)Onboard-Position (eno1, ens3)Das sorgt für stabile, nachvollziehbare Namen, die sich nicht ändern – egal ob du rebootest, zusätzliche Karten einbaust oder über PXE bootest.✅ Vorteile auf einen Blick:Keine Verwechslungen bei mehreren InterfacesKlare Hardware-Zuordnung (z. B. enp3s0 = Karte im Slot 3)Ideal für Rechenzentren, Virtualisierung und AutomatisierungWeniger Netzwerk-„Totalausfälle“ nach Updates oder NeuinstallationenKlar, eth0 war kurz und knackig. Aber wenn du mal im Rescue-System hängst und dich fragst, welche NIC eigentlich gerade nicht funktioniert – bist du froh, wenn enp3s0 dir gleich sagt, wo du suchen musst. 😄 Keine Überraschungen mehr beim Reboot Mit diesen Tricks hast du volle Kontrolle über deine Netzwerkschnittstellen – und das noch bevor du den Server das erste Mal durchstartest. Das spart nicht nur Nerven, sondern auch Remote-Hands-Kosten und Zeit. LinuxNetzwerkRechenzentrum Vorheriger Beitrag Intel Core Prozessor-Suffixe erklärt: K, KF, F, P & Co. You may also like Intel Core Prozessor-Suffixe erklärt: K, KF, F, P & Co. April 17, 2025 Linux-Server remote neustarten mit sysrq-trigger – selbst wenn alles hängt April 9, 2025 ZFS: Lohnt sich Kompression und Deduplizierung? 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