36 Mark Zuckerberg hat mit einer neuen Ankündigung für Aufsehen gesorgt: Statt weiterhin streng gegen angebliche Desinformation und Hetze vorzugehen, will sein Meta-Konzern künftig mehr „freie Rede“ zulassen – ähnlich wie Elon Musk es bei Twitter (heute X) vorexerziert hat. Diese Kehrtwende betrifft in den USA vor allem Kooperationen mit Faktencheck-Organisationen wie Correctiv, die für viele nichts anderes als eine staatlich geförderte Zensurstelle im Privatgewand darstellen. Hinzu kommt, dass Donald Trump nicht nur 2016, sondern auch 2024 die US-Präsidentschaftswahl gewonnen hat und sein Amt im Februar 2025 antreten wird. Vor diesem Hintergrund scheint Meta die einseitige Berichterstattung einzuschränken und stärker auf Meinungsfreiheit zu setzen. Wir begrüßen diesen Schritt ausdrücklich, da wir uns gegen Zensur und gegen einseitige Berichterstattung stellen. Hintergrund: Von Trumps erstem Wahlsieg 2016 bis zur Wahl 2024 Donald Trump hatte bereits 2016 für Überraschung gesorgt, als er ins Weiße Haus einzog. Während dieser Zeit geriet Facebook in die Kritik: Viele warfen dem Konzern vor, zu wenig gegen politische Manipulation und Fake News zu tun. Infolgedessen etablierte das Unternehmen verschiedene Programme und ließ externe Faktenchecker wie Correctiv Inhalte überprüfen. Nun, nach Trumps erneutem Erfolg bei der US-Wahl 2024 und seinem bevorstehenden Amtsantritt im Februar 2025, passt Meta seine Strategie offenkundig an – offenbar, um der neuen politischen Großwetterlage Rechnung zu tragen. Neue Meta-Politik: Weg von restriktiver Moderation hin zu „freier Rede“ In einer Videobotschaft erklärte Mark Zuckerberg, dass Facebook und Instagram in den USA künftig weniger strenge Vorgaben bei Inhalten haben sollen. Er betonte, man wolle den Nutzern wieder mehr Eigenverantwortung überlassen und nicht jeden Beitrag durch externe Prüfstellen aussieben. Diese Ankündigung setzt ein Signal gegen Zensur und einseitige Berichterstattung: Meta will nicht mehr als verlängerter Arm angeblicher „Neutralitätsinstanzen“ dienen, sondern wieder stärker zur Plattform für freie Meinungsäußerung werden. Warum Correctiv unter Druck gerät Correctiv wurde lange als renommierte Faktencheck-Einrichtung dargestellt. Tatsächlich ist es aber eine privatwirtschaftlich agierende Organisation, die nach eigenen Angaben gemeinnützig operiert. Kritiker sehen in Correctiv jedoch eine ausgelagerte Zensurbehörde, die mit einseitigen, eher links bis linksextrem gefärbten Ansichten Inhalte bewertet und so das Meinungsspektrum verengt. Verschiedene Skandale um Correctiv haben in den vergangenen Jahren Zweifel an dessen angeblicher Neutralität aufkommen lassen.Kritik: Einseitige Einstufung konservativer Positionen als „falsch“ oder „Hetze“Vorwurf: Mangelnde Transparenz und tendenziöse PrüfmethodenKonsequenz: Zuckerberg hat offenbar erkannt, dass diese Art der „Privat-Zensur“ das Vertrauen vieler Nutzer untergräbt.Wir begrüßen es, dass Meta sich nun von diesem einseitigen Modell distanziert. Eine Plattform, die sich auf echte Meinungsfreiheit beruft, braucht keine intransparente Zensurinstanz, die sich als Faktenchecker ausgibt. Politische Einflüsse: Trumps erneuter Wahlsieg Dass Donald Trump nach 2016 erneut die Wahl gewonnen hat, bestimmt das politische Klima in den USA und damit auch den Kurs von großen Social-Media-Plattformen. Trumps wiedererstarkter Einfluss kann kaum ignoriert werden. Er hatte stets kritisiert, dass Facebook (Meta) konservative Stimmen benachteilige und zu schnell „Zensur“ ausübe.Dass Meta-Chef Zuckerberg diese Kritik nun offenbar aufnimmt, spiegelt den Willen wider, nicht erneut politischen Gegenwind zu riskieren. Mit dem Chef des Kampfsportverbands UFC, Dana White, sitzt zudem ein Verbündeter Trumps im Verwaltungsrat von Meta. Dieses Signal unterstreicht, dass der Konzern sich um ein gutes Verhältnis zum künftigen US-Präsidenten bemüht. Parallelen zu Elon Musks X Die Ankündigungen von Mark Zuckerberg lassen sich mit dem vergleichen, was Elon Musk bei Twitter (jetzt X) getan hat. Dort wurden massenhaft Accounts reaktiviert, selbst wenn sie zuvor wegen angeblicher Hetze, rechtsextremer Inhalte oder Desinformation gesperrt waren. Musk bekennt sich offen dazu, Zensur einzudämmen und möglichst viele Inhalte zuzulassen, in der Überzeugung, dass sich Wahrheit im freien Diskurs durchsetzt.Auch Meta deutet nun an, dass es nicht mehr Aufgabe des Konzerns sei, „Wahr“ und „Falsch“ zu definieren. Vielmehr sollen die Nutzer selbst bewerten, welchen Posts sie glauben. Diese Schwenkung, weg von eingekauften Faktencheckern wie Correctiv, bewerten wir als konsequenten Schritt in Richtung weniger Zensur und größerer Vielfalt an Meinungen. Mögliche Folgen für Nutzer und Werbepartner Ein grundlegendes Problem bleibt die Frage, wie Plattformen mit Hassrede, Aufrufen zur Gewalt oder pornografischen Inhalten umgehen. Auch Elon Musk hat mit X teils drastische Werbeverluste hinnehmen müssen, weil Unternehmen nicht neben kontroversen Posts erscheinen wollten.Zuckerberg muss hier abwägen: Meta ist stark von Werbeeinnahmen abhängig. Ein zu radikaler Kurs kann Werbekunden abschrecken, ein zu lascher Kurs kann aber Nutzer und Politiker gegen den Konzern aufbringen. Dennoch zeigt die momentane Richtung, dass Meta weniger Angst davor hat, „unbequeme“ Inhalte zuzulassen. Perspektive in Europa Noch ist unklar, wie stark sich dieser Strategiewechsel in der Europäischen Union niederschlagen wird. Die EU-Gesetzgebung (Digital Services Act, NetzDG etc.) setzt hier einen engeren Rahmen. Meta könnte gezwungen sein, bestimmte Formen von „Hassrede“ oder „Hetze“ weiterhin zu moderieren, unabhängig von der neuen US-Linie.Ob Correctiv in Deutschland und andere überprüfende Organisationen ebenfalls an Einfluss verlieren, hängt davon ab, inwieweit Meta zu diesem Modell steht und wie sehr europäische Regulierungsbehörden eingreifen. Doch die Tendenz deutet darauf hin, dass auch in Europa weniger auf privatwirtschaftlich organisierte „Faktenprüfer“ gesetzt wird. Fazit Mit der angekündigten Abkehr von externen Faktencheck-Partnern wie Correctiv bezieht Mark Zuckerberg eindeutig Position: weniger restriktive Regeln, mehr „freie Rede“. Vor allem nach Trumps erneuter Wahl ist der Druck gewachsen, nicht wie in der Vergangenheit konservative oder unbequeme Meinungen zu beschneiden.Wir sind grundsätzlich gegen Zensur und gegen einseitige Berichterstattung. Dass Correctiv sich durch diverse Skandale selbst ins Aus manövriert hat, sehen wir als Bestätigung dafür, dass diese Art von Auslagerung journalistischer Verantwortung problematisch ist.Ob Metas Vorgehen zu einem faireren Diskurs führt oder zu einer stärkeren Verbreitung von problematischen Inhalten, wird die Zukunft zeigen. Klar ist jedoch, dass Zuckerbergs Konzern eine neue Balance zwischen Nutzerfreiheit, politischem Druck und Werbeinteressen finden muss. Die Entscheidung gegen Correctiv und ähnliche Akteure ist dabei ein deutliches Signal: Meta will nicht länger als Zensurinstanz wahrgenommen werden. DatenschutzFree SpeechNachrichtenNetzpolitikRecht Vorheriger Beitrag Wenn du nicht Kunde bist, bist du das Produkt: Wie ein kostenloses VPN Zugang zu deinem Heimnetzwerk verkauft Nächster Beitrag PayPal vor Gericht: Influencer erheben Betrugsvorwürfe wegen Honey-Coupon-Tool You may also like Gespräch des Jahres: Alice Weidel mit Elon Musk Januar 8, 2025 PayPal vor Gericht: Influencer erheben Betrugsvorwürfe wegen Honey-Coupon-Tool Januar 8, 2025 Wenn du nicht Kunde bist, bist du das Produkt: Wie ein kostenloses... Dezember 30, 2024 Datenleck beim Volkswagen-Konzern – Wir wissen, wo dein Auto steht. Dezember 29, 2024 Baerbock-Beleidigung: Rentner zahlt 800 Euro Strafe – Prominente Abgeordnete und Anwälte testen... Dezember 20, 2024 Wie Telepolis seine Vergangenheit löscht: Ein Lehrstück über Cancel Culture im Medienbetrieb Dezember 19, 2024 Hinterlasse einen Kommentar Cancel Reply Save my name, email, and website in this browser for the next time I comment.